Schütt’ gut
Normalerweise werden Pellets in großen Hallen gelagert. Problem: Bei der Verladung zermahlen die tonnenschweren Radlader einen großen Teil der Pellets – und das reduziert den guten Brennwert der Stäbchen. Besser geht’s im Silo. Das schont die Pellets und erlaubt zudem eine deutlich schnellere und bequemere Be- und Entladung. Und wenn man’s clever macht, gibt’s eine satte Energiekosteneinsparung obendrauf. Wie das geht, haben wir in einer neuen Anlage für einen Brennstoffhändler aus dem Schwarzwald gezeigt.
Holzpellets einfach abkippen
Die Pellets können einfach in eine Annahmegosse gekippt werden. Durch den Annahmetrichter unter der Gosse gelangen die Pellets auf einen unterirdischen Trogkettenförderer. Diese Form der Anlieferung ist deutlich komfortabler und schneller als die Verladung in Big Bags.
Förderanlage spart rund 75% Energie
Den unterirdischen Trogkettenförderer haben wir ganz bewusst deutlich größer ausgelegt als erforderlich. Eine Förderleistung von 25 bis 30 t/h wäre ausreichend gewesen, aber wir haben die Anlage mit einer Förderkapazität ausgelegt, die 2,5 Mal höher ist. Dadurch können wir den Antrieb mit erheblich geringerer Leistung und geringerer Fördergeschwindigkeit bzw. Drehzahl fahren. Dadurch ist der Transport viel schonender für das Fördergut: Die Pellets können sich besser über die Breite des Förderers verteilen, so gibt es deutlich weniger Bruch. Außerdem sorgt das für eine erhebliche Energieeinsparung. Für den gesamten Transport von der Annahmegosse bis ins Silo sowie bei der entsprechenden Verladestrecke liegt der Energiebedarf pro Stunde bei lediglich 0,5 kW/t. Wir haben berechnet, dass wir damit die transportbedingten Betriebskosten im Vergleich zur Ein- und Auslagerung in einer Halle um rund 75 % reduzieren.
Mit Pellets hoch hinaus
Am Ende des Annahme-Trogkettenförderers übernimmt ein Becherelevator den Senkrechttransport in die Höhe: Auf einem 52 m langen Fördergurt sind pro Meter 7,5 Becher mit einem Volumen von je 1.500 g montiert, sodass eine ausreichend hohe Förderleistung gewährleistet ist. Oben angelangt werden die Pellets auf einen Horizontalförderer übergeben, der diese in die Silos befördert.
Holzpellets sicher einlagern
Der Horizontalförderer entlädt die Pellets in zwei große Lagersilos mit einem Volumen von je 2.460 m3 und einer Kapazität von 1.600 t Pellets. Die Silos besitzen jeweils eine integrierte Temperatur-Messeinheit mit 25 Messpunkten, um den sicherheitsrelevanten Grenzwert von 40° C Pellet-Temperatur permanent zu kontrollieren. Zusätzlich haben wir einen Belüftungsboden realisiert, sodass die Silos im Notfall von unten belüftet werden können.
Schüttgut-Entnahme leicht gemacht …
Zur Entnahme gelangen die Pellets in einen Trogkettenförderer, der in einem eigens dafür gebauten unterirdischen Förderschacht installiert wurde. Normalerweise werden die auf dem Boden liegend montiert. Nicht bei uns: Wir haben uns für eine hängende Deckenmontage mit unserem neuen Stahlträgersystem entschieden. Das ist deutlich wartungsfreundlicher, da alle Komponenten frei zugänglich sind und auch der Boden unter der Anlage viel komfortabler gereinigt werden kann.
Stichwort Sicherheit: Alle Kabel sind fest am Trägersystem geführt, sodass es keine Stolperfallen gibt, sämtliche Träger-Abschlüsse sind mit auffälligen Gummikappen geschützt. Über einen Becherelevator werden die Pellets dann wieder in die Höhe gefördert und landen in einem Verladesilo mit 145 m3 Volumen.
Schnelle und komfortable Lkw-Beladung
Zur Beladung können die Trucker einfach unter das Entnahmesilo fahren und die Beladung ferngesteuert starten. Ein Verladebalg sorgt dafür, dass das praktisch staubfrei vonstattengeht. Zudem gibt’s ein Rotationssieb. Das filtert vor der Verladung in den Lkw alle Feinbestandteile heraus, in etwa 0,3 % bis 1,0 % der Beladungsmenge. Die können danach erneut verpresst werden. So geht einfach nichts verloren.
Einen Film zu diesem Projekt sehen Sie hier.